- Diesbach
- Diesbach,Berner Patriziergeschlecht, stammte entweder aus Oberdiessbach bei Thun oder aus Diessbach bei Büren an der Aare. Als Bürger von Bern wird urkundlich erstmalig der Goldschmied Niklaus von Diesbach (✝ 1436) erwähnt. Bedeutende Vertreter:1) Niklaus von, Staatsmann und Heerführer, * Bern 1430, ✝ Pruntrut (Kanton Bern) 1475, Vetter von 3); trat 1452 in den Kleinen Rat ein, versah 1465 und 1475 das Schultheißenamt in Bern. Er gewann König Ludwig XI. von Frankreich zur Sicherung der eidgenössischen Ostgrenze gegen die Habsburger. Als Gegenleistung unterstützte er mit den Eidgenossen den französischen König im Burgunderkrieg.2) Nikolaus Joseph Albert von, Jesuit und Volksmissionar, * Bern 15. 2. 1732, ✝ Wien 22. 12. 1798; konvertierte 1754 zur katholischen Kirche, trat nach dem Tod seiner Frau 1759 in den Jesuitenorden ein; missionierte in der Schweiz und in Italien. Nach der Auflösung des Ordens bereitete er in Wien als Gegner des Josephinismus die katholische Restauration mit vor.3) Wilhelm von, Staatsmann und Heerführer, * Godesberg (heute zu Bonn) 1448 (nach anderer Angabe 1442), ✝ Bern Oktober (nach anderer Angabe November) 1517, Vetter von 1); stand als Gesandter in Berner Diensten, übernahm nach dem Tod seines Vetters Niklaus die Führung der Berner in den Burgunderkriegen und kämpfte 1476 siegreich bei Murten. Als Schultheiß von Bern (1481, mit Unterbrechungen bis 1512) suchte er die Berner Politik mit diplomatischen Mitteln durchzusetzen. 1495 vertrat er Bern auf dem Wormser Reichstag, 1516 handelte er als eidgenössischer Unterhändler einen »Ewigen Frieden« mit Frankreich aus.
Universal-Lexikon. 2012.